Látrabjarg - Einsamkeit und Ruhe pur.

Die Anreise nach Látrabjarg war für uns sehr lang. Wir mussten an einem Tag von Myvatn, über Húsavík nach Breiðavík fahren - insgesamt 687 km. Glücklicherweise spielte das Wetter mit und bescherte uns jede Menge Sonnenschein. Sodass wir im Rahmen der Geschwindigkeitsbegrenzung und der Straßenverhältnisse zügig vorangekommen sind.

Bildquelle: google maps
Bildquelle: google maps

Je weiter wir jedoch in Richtung Nordwesten fuhren, desto ruhiger und unwegsamer wurde es. Ab und zu gab es mal eine Farm, ein paar Schafe,  ganz selten mal ein Auto was uns entgegengekommen ist.  Schiffe die brach an der Küste lagen, Baustellen mit unzähligen verrosteten Maschinen, kein Mensch außerhalb eines PKW - irgendwie "spooky".  

Wir hatten nach Abenteuer gesucht und es in den Westfjorden gefunden. Es war bereits 20:30 Uhr als wir auf  die 612 einbogen. Die letzten 35 km zogen sich wie Kaugummi. 60km/h als Geschwindigkeitsangabe sind doch sehr optimistisch liebe  Isländer. :-) Ein Schlagloch führte zum nächsten. Bis auf ein paar Leitplanken an den steilen Hängen der Küste, gab es keinerlei Schutz. Auch nicht vor Geröll von oben. Island wie ich es mir vorgestellt hatte.

 Wir hatten jede Menge Spaß während wir spekulierten wo uns die Karte hinführt. Hier hinten kann unmöglich noch ein Hotel o.ä. sein oder ?!? Von anderen Besuchern nach wie vorn nichts zu sehen. 

21:35 Uhr - Gasthaus Breiðavík in Sicht. Die Sonne ging gerade am Horizont unter. Das goldene Licht zog sich über die Wiesen und der Nebel hing in den steilen Klippen Breiðavíks. Der lange Weg hatte sich gelohnt. Wir wurden sehr herzlich im Gasthaus empfangen. Tatsächlich gab es noch 4 weitere Gäste. Die Unterkunft erinnerte eher an eine Jugendherberge oder ein in die Jahre gekommenes Schullandheim mit Restaurant, aber es passte genau hierher. Vollkommen authentisch und sehr herzlich. Wir wollten nicht campen, also nahmen wir uns hier ein Zimmer mit Gemeinschaftsdusche für 221 € / Nacht. Sehr hohe Preise für den Standard, aber mittlerweile nicht mehr unüblich auf Island. 

Am Abend sitzen ganz besonders viele Vögel in den steilen Klippen, also sind wir nochmal 25 Minuten, vorbei an einer kleinen Sommerhaus Siedlung, in Richtung Látrabjarg gefahren. Bereits auf dem Parkplatz konnten wir die Vögel hören - ein Riesenlärm. Hunderte Möven und Puffins (Papageientaucher) in greifbarer Nähe. Wirklich sensationell.

Auch der Polarfuchs weiß wie viele Vögel an diesen Klippen nisten. Zum Abendessen kam auch er auf der Suche nach Vogeleiern vorbei. Wildlife Erlebnis - check!

MEIN TIPP: Ringsum Breiðavík und Látrabjarg gibt es eine Vielzahl an Wanderwegen. Wer die Ruhe und Abgeschiedenheit liebt, sollte einen längeren Aufenthalt hier einplanen. 

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Kommentare: 2
  • #1

    Kati (Montag, 10 Februar 2020 10:11)

    Schöne Fotos. Plane im Juni auch einen Besuch. Ist die Anfahrt gut mit einem normalen PKW zu bewältigen?

  • #2

    Diana (Montag, 17 Februar 2020 18:51)

    Hallo Kati, vielen Dank. Die Anfahrt ist gut zu bewältigen. Aber ich empfehle Dir einen PKW mit Allradantrieb, der nicht zu tief gelegt ist. Bei einigen Straßen handelt es sich eher um Schottenwege mit sehr tiefen Schlaglöchern. Achte auch auf deine Versicherungspolice. Oftmals ist vermerkt welche Straßen und mit dem Mietwagen befahren darfst und welche nicht. Für PKW ohne Allrad sind einige Straßen nicht zugelassen. Im Schadensfall wird das teuer. Ich wünsche dir ganz viel Spaß aus Island.