Valley of Fire - eine ungeplante Überraschung

4:00 Uhr, als wahrscheinlich die Letzten in Las Vegas ins Bett gegangen sind, hat bei uns bereits der Wecker geklingelt. Der eigentliche Tagesplan bestand darin, direkt zum Lake Powell (Page) zu fahren und den ganzen Tag den See mit dem Boot unsicher zu machen. Da ich mich bei der Planung dieser Reise im Hintergrund gehalten habe, war das Valley of Fire bis zu unserer Ankunft in den USA kein Teil unseres Reiseplanes gewesen. Erst kurz vorher fand ich die Zeit mich näher mit Nevada auseinanderzusetzen und hab schnell für mich beschlossen, dass das Valley of Fire sehr wohl einen Platz in der Reiseroute bekommen musste. Obwohl sich Marcus bereits seit Monaten auf die ganztägige Bootsfahrt freute, konnte er mir den  Wunsch nicht abschlagen und hat den kleinen Umweg auf sich genommen und seine Bootstour auf 4h reduziert. (DANKE!)

Bei unserer Ankunft war ich sofort begeistert. Vielleicht lag es daran, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben eine solche Landschaft vor Augen hatte, die Felsen von der aufgehenden Sonne in Rot - Gold Tönen gefärbt waren oder daran das wir die Großstädte endlich hinter uns gelassen hatten. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht mehr. Für ich war dieser Morgen der Beginn unseres Abenteuers.

Das Valley of Fire, welches sich circa 80 km von Las Vegas entfernt befindet,  ist der größte und älteste State Park Nevadas. Er ist vor allem bekannt für sein farbenfrohes Gestein und die ungewöhnlichen Felsformationen. Die meisten Hotspots befinden sich direkt an der Straße und lassen sich mit einer Rundfahrt durch den Park abhaken. Jedoch gibt es ebenfalls kurze bis mittlere Wanderwege, die direkt von den Parkplätzen abgehen und einen wundervollen und ungestörteren Einblick in die Schönheit dieser Landschaft geben. 

Hätten wir die Zeit gehabt, wären wir wahrscheinlich 2 Tage geblieben, um den State Park zu Fuß zu erkunden. Die Morgen- und Abendstunden sind wahrscheinlich die Besten für Wanderungen im Valley of Fire. Nicht nur da  die Steine in wundervollen Farbtönen erscheinen, sondern auch weil noch nicht so viele Besucher vor Ort sind und die Temperaturen im Bereich des Erträglichen liegen. Im Sommer kann es hier nämlich bis zu 47 Grad heiß werden. Ich empfehle Euch atmungsaktive, helle Kleidung, einen Hut und eine gute Sonnenschutzcreme.

Die Wanderwege sind in der Karte (siehe oben) eingezeichnet und an den Parkplätze fanden wir die Wegweiser für die Pfade. Allerdings habe ich mehrfach gelesen, dass auf den längeren Wegen, die Beschilderung eher mäßig fortgeführt wird. Ich würde von daher Kartenmaterial o.ä. einpacken und mich nicht ausschließlich auf die Schilder verlassen.

Auf den Parkplätzen stehen des weiteren Hinweisschilder zu ansässigen Tierarten (meist Schlangen, Spinnen, Käfer und so was) und Pflanzen. Es schadet sicher nicht sich kurz damit auseinanderzusetzen und zumindest die giftigen Exemplare  einzuprägen. Nicht das ich jemals auf die Idee käme eine Spinne oder Schlange anzufassen, aber vielleicht will sie das ja. :-) Am allerwichtigsten ist allerdings das Wasser. Bei den Temperaturen kann man nicht genug davon im Gepäck haben. 

Nach 3 h wurde Marcus ungeduldig und wollte unbedingt in Richtung Page aufbrechen, schließlich wartete unser Boot auf uns. Schweren Herzens habe ich mich ins Auto gesetzt und wir sind weiter gefahren. Für mich steht fest, dass ich auf jeden Fall ins Valley of Fire zurückkehren werden. Dann mit ausreichend Zeit im Gepäck.

MEIN TIPP: Der Aufenthalt in einem Nationalpark der USA ist gebührenpflichtig. Im Normalfall befindet sich an der Ein- und Ausfahrt eine Kontrollstation bei der ihr die Gebühr (unterschiedlich von Park zu Park) entrichten müsst. Wenn ihr einen Roadtrip durch mehrere Parks plant, empfehle ich euch bei der ersten Einfahrt einen sogenannten Annual Pass (Jahreskarte) für 80$ zu kaufen. Wichtig zu wissen ist, dass dieser Pass nicht für Indianer Reservate, wie zum Beispiel den Antelope Canyon gilt. Hier müsst ihr separat bezahlen. 

 

Am Eingang zum Valley of Fire gibt es eine "Kasse des Vertrauens". Die Einfahrt kostet 10 $ in bar und muss in eine kleine Papiertüte, auf dem das PKW Kennzeichen vermerkt wird, gesteckt werden. 

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