Highlights im Death Valley

Wir sind sehr zeitig in Tusayan aufgebrochen, um uns auf den Weg ins Death Valley zu machen. Da das Frühstück in den Hotels eher mäßig ist, haben wir uns vorgenommen, auf dem Weg in einem schöner Diner zu essen. Auf der Route 66 sind wir fündig geworden. Nachdem wir einige Städte hinter uns gelassen hatten, in denen ich im Dunkeln nicht mal ausgestiegen wäre, sind wir gegen 9:00 Uhr am Roadkill Café angekommen. Wenn ihr irgendwann mal auf der Route 66 seid, solltet ihr dort unbedingt frühstücken. Leckeres, günstiges Essen, sehr freundliche Bedienung und ein wenig das Gefühl vom amerikanischen "way of life".

Nach einer ordentlichen Stärkung, ging es für uns weiter in Richtung Death Valley. Dabei darf man an einem gigantischen Bauwerk, wie dem Hoover Dam (Hoover Talsperre) natürlich nicht einfach so vorbei fahren. Dieser bildet die Grenze zwischen Arizona und Nevada und staut den einst kräftigen Colorado River zum Lake Mead auf. Ähnlich dem Lake Powell, kann man auch hier sehr deutlich sehen, wie tief der Wasserpegel in den letzten Jahren gesunken ist. Wo einst nur die dunkeln Spitzen der Felsen aus dem Wasser ragten, kann man heute schon richtig kleine "Inseln" erkennen. (Farbunterschied hell - dunkel)

Da es der 11. September war, an dem wir den Hoover Dam besucht haben, hingen die Fahnen, in Gedenken an die Opfer von 9/11 natürlich auf Halbmast. 

TIPP: Es gibt ein Parkhaus in der Nähe des Hoover Dam, für welches man 10$ Gebühr zahlen muss, auch wenn man nur eine halbe Stunde bleiben möchte. Da man sowie laufen muss, vor allem wenn man die Talsperre von allen Seiten betrachten möchte, kann man auch einen Parkplatz etwas weiter weg nehmen. Das spart Geld und Stress. 

Danach haben wir dann tatsächlich das eigentliche Tagesziel angesteuert, den Death Valley Nationalpark. Dem trockensten und heißesten Nationalpark der USA. Er liegt in der Mojave Wüste, was die Spitzentemperaturen im Sommer, von über 50 Grad Celsius vielleicht erklärt. Als erstes haben wir in der Furnace Creek Ranch eingecheckt, in der wir einen Bungalow gebucht hatten. Im Auto, bei angenehmen 22 Grad fühlte sich das Death Valley wirklich angenehm an. Mit dem Öffnen der Tür, hatte ich das Gefühl, meinen Kopf in einen Backofen gesteckt zu haben. Das war wirklich heiß - also so richtig. Ich war froh, dass ich nur ein dünnes Sommerkleid anhatte. Nachdem wir den kleinen Skorpion in unserem Zimmer begrüßt, die Klimaanlage an gemacht und unsere Sachen abgestellt hatten, sind wir zum Dantes View (1669 m) gefahren. Ich wollte mir unbedingt den Sonnenuntergang von hier aus ansehen. Hier oben wehte ein kühler Wind, es waren kaum Besucher da, ein perfekter Ort um den Tag ausklingen zu lassen.

Nicht lange nach dem Sonnenuntergang wurde es stockdunkel. Da es hier kaum Lichtquellen gibt, war das eine der besten Möglichkeiten, die perfekte Nachthimmel Aufnahme zu machen. Bis zum damaligen Zeitpunkt war das wahrscheinlich, die klarste und optisch sternenreichste Nacht, die ich je gesehen hatte. Ich ärgere mich noch heute darüber, dass es mir nicht gelungen ist, ein ordentliches Foto aufzunehmen. Ich hätte mich einfach besser vorbereiten sollen. Eine Erinnerung die ich leider nicht mit euch teilen kann.

5:30 Uhr startete der nächste Morgen. Da wir immer um die Zeit aufgestanden sind, war der Wecker nur noch absicherndes Beiwerk. Wir mussten uns ein wenig beeilen, denn der Sonnenaufgang am Zabriskie Point wartet nicht auf uns. Im Reiseführer hatte ich gelesen, dass dieser Ort auf Grund der Form und Farben sehr beliebt bei Fotografen ist. Damit gerechnet, dass so viele von ihnen brav in eine Reihe gestellt, auf die ersten Sonnenstrahlen warten, hätte ich allerdings nicht. Ich habe also mein Stativ genommen und mich ein wenig eingeschüchtert, neben all die Profis mit ihren Objektiven und vielen Farbfiltern gestellt. :-)

Die Dünen am Zabriskie Point, sind vor rund 5 Millionen Jahren mit der Austrocknung des Furnace Creek Sees entstanden.  Das versteinerte und durch Wasser und Wind geformte Sediment besteht aus Salzkrusten, Geröll von den umliegenden Bergen und Asche des damals aktiven Black Mountain Vulkanfelds. Eine wirklich beeindruckende Landschaft.

Marcus musste sich 1,5h gedulden, bis ich gehen wollte. Er war müde, es war ihm zu warm und verstanden hat er den Trubel um das perfekte Bild, glaub ich auch nicht. Ich fand es einfach nur zauberhaft, wie die Sonne langsam ihr Licht über die verschiedenfarbigen Steine gelegt hat. Ein einmaliges Schauspiel. 

Gegen 8:00 Uhr sind wir am Bad Water Basin angekommen. Mit 85,5m unter dem Meeresspiegel, ist dieser ausgetrocknete See, der Salz auf Sand und Gestein zurückgelassen hat, der tiefste Punkt Nordamerikas. In den frühen Morgenstunden, haben es die Sonnenstrahlen noch nicht über den Berg geschafft. Das heißt, die Temperaturen liegen zwar über 25 Grad, sind damit aber noch erträglich und weit unter dem, was dich hier in der Mittagssonne erwartet.

Auf dem Parkplatz gab es für uns dann erst einmal Frühstück. Frisches Obst und Cornflakes to go. Die perfekte Mischung. 

Auf unserem Weg zum nächsten Ziel unserer Reise, haben wir noch 1-2 Mal Halt im Death Valley gemacht. Es gab außer der Wüste, ein paar alten Ruinen, wenigen Pflanzen, Insekten oder Kojoten kaum etwas zu sehen. Was nicht bedeutet, dass der Death Valley Nationalpark keinen Besuch wert ist. Ich hoffe, das konnte ich euch mit meinen Bildern zeigen. Es ist eben eine andere Art Schönheit der Natur, wie ich es kenne, aber nicht minder beeindruckend.

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