Floreana - ein traumhafter Ort der Ruhe und Abgeschiedenheit

Floreana ist mit Abstand die ruhigste und unerschlossenste der von uns besuchten Galapagos Inseln. Da sie über zwei Süßwasserquellen in den Highlands  verfügt, gehört sie zu einer der vier Galapagos Inseln die überhaupt besiedelt sind. Als Deutsche kann man sich hier fast heimisch fühlen, denn die ersten richtigen Siedler 1929, nach Piraten und Walfängern, waren Berliner. Sie ließen sich auf Floreana nieder, um weit ab von der Zivilisation in Ruhe zu leben. Die Ecuadorianer selbst sind erst viel später dazu gestoßen.

Die einzige Siedlung "Puerto Valesco Ibarra" verfügt nur über wenige "Straßen" und Häuser. Schicke Restaurants oder große Hotels,  geschweige denn Supermärkte suchst du hier vergebens. Wir waren in der Lava Lodge direkt am Wasser untergebracht. Die "Straße" endet an der Lodge, man kann sie eigentlich nicht verfehlen. Sie verfügt über mehrere zwei - drei Bett Kabinen, die mit einem kleinen Bad und Ventilator ausgestattet sind. Das Frühstück wird in einem kleinen, offenen Pavillon am Ende der Lodge serviert. Dort tummeln sich die Besucher auch oft außerhalb der Frühstückszeiten, weil es der einzige Ort mit WiFi oder überhaupt Empfang ist. :-)

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70% unserer Zeit auf Floreana haben wir im Wasser verbracht. Es gibt zwei Orte, an denen das Wasser ausreichend ruhig ist um problemlos hineinzugehen. Als erstes den Black Beach direkt in der "Stadt". Der Sand besteht aus schwarzem Lavagestein und Asche. In direkter Küstennähe befinden sich Schildkröten, kleine Riffhaie und Seelöwen im Wasser. Das Wasser ist an der Stelle leider etwas trüb, aber es reicht aus um die Tiere zu sehen. Wir waren am Nachmittag und in den frühen Morgenstunden hier schnorcheln. Am Morgen ist das Wasser etwas klarer und im Gegensatz zum Nachmittag kann man eine Menge Fischschwärme beobachten. Einen Teil eurer Aufmerksamkeit solltet ihr jedoch immer dem Wellengang in Küstennähe widmen. Sie ist sehr flach und steinig.  Nicht das ihr von der Brandung erwischt werdet und euch verletzt.

 

MEIN TIPP: Am Strand befindet sich ein kleines Hotel. Wir haben meist hier gesessen und des Sonnenuntergang mit einem schönen Getränk, Cookies oder Schokolade genossen. Das Hotel war nämlich die einzige Möglichkeit diese Dinge zu kaufen. Die Auswahl beschränkte sich auf eine Sorte Schokolade, die nicht besonders gut war, auf selbstgemachte leckere Cookies und kalte Getränke. Nach mehreren Tagen ohne, war das für uns alle unabhängig vom Geschmack eine Wohltat. :-)

Der zweite Ort an dem ihr unbedingt schnorcheln solltet, ist "La Loberia". Ein kleiner Pfad vorbei an der Lava Lodge führt direkt darauf zu. Kleine Schilder mit Pfeilen weisen den Weg und weitere Schilder mit dem Wort "Stop" machen deutlich, wo der Weg zum Schutz von Natur und Tierwelt endet. Es ist wirklich paradiesisch hier. Das Wasser ist türkis - blau und sehr klar. Es gibt sehr viele Schildkröten, Fische und Rochen zu sehen. An die Seelöwen haben wir uns nicht allzu nah heran gewagt, weil ein großer Bulle und viele Jungtiere dabei waren. Ich bin keine erfahrene Taucherin und hab keine Ahnung wie gefährlich eine solche Situation werden kann. Deswegen lieber aus der Ferne.

 

Aber nicht nur im Wasser ist dieser Strand traumhaft. In den frühen Morgenstunden haben wir uns hier zum Sonnenaufgang getroffen. Ein leichter Nebel am Boden, ein paar Wolken am Himmel und zwischendrin die Sonne die über dem Vulkan aufgeht. Kann der Tag schöner beginnen?

Zudem ist Floreana auf Grund der geringen Besiedlung in der Nacht sehr dunkel, perfekte Voraussetzungen um den Sternenhimmel zu beobachten. 

Viele Möglichkeiten gibt es hier nicht etwas im Insel Inneren zu machen. Zum einem ist es streng reglementiert wo man hingehen darf und zum anderen ist das Areal kaum erschlossen. Wir haben mit dem "Taxi" einen Ausflug in die Highlands gemacht um uns die ersten Menschensiedlungen und weitere Riesenschildkröten anzusehen. Ein absolutes Plus war dabei die Aussicht über die Insel.

Das Taxi ist im Grunde eine Art Bus aus Holz, der an den Seiten offen ist. Auf den holprigen Straßen müssen sie diejenigen die Außen sitzen ordentlich festhalten. Die Fahrt war wirklich abenteuerlich und ein Riesenspaß.

Nach einem kurzen Aufstieg durch die Wildnis haben wir auch schon die ersten Riesenschildkröten gesehen. Sie sind in einem größeren, abgegrenzten Areal angesiedelt wurden. Am besten einfach ein schattiges Plätzchen suchen und sich die Zeit nehmen um die Tiere zu beobachten. Kein Vergleich zu den Zuchtzentren auf den anderen Inseln. Im Anschluss ging es weiter bergauf in Richtung der alten Siedlungen aus Stein. Heute erinnern nur noch Höhlen und Ruinen an die Siedlungen nahe der Süßwasserseen, aber man kann sich gut vorstellen wie die Menschen hier gelebt haben. Ausgewiesen wurde dieser gemütliche und wirklich schöne Ausflug als Wanderung. Ich würde eher sagen ein lockerer Spaziergang bei dem nur die Hitze wirklich anstrengend ist.

Falls ihr einmal nach Galapagos reist, solltet ihr Floreana auf jeden Fall besuchen. Bereitet Euch gut vor und bucht rechtzeitig Eure Unterkunft. Da die Auswahl auf dieser Insel sehr eingeschränkt ist. Es gibt einen kleinen privaten Anbieter mit Schnorchel- und Tauchequipment. Die Auswahl in Größe und Qualität ist jedoch sehr begrenzt. Besser ist es auf einer der größeren Inseln auszuleihen und die Sachen mitzubringen. Zu Abend haben wir in einem Restaurant gegessen, was extra für unsere Gruppe ein Menü erstellt hat. Da Lebensmittel nur eingeschränkt von Inseln zu Insel transportiert werden dürfen, empfehle ich Euch, euch vorher zu informieren welche Verpflegungsmöglichkeiten gegeben sind. Im Hotel sicher kein Problem, aber in unserer Lodge gab es zum Beispiel nur Frühstück. Die Speisen und Getränke (vor allem Alkohol) sind sehr preisintensiv, da alle Verbrauchsgüter mehrere Stunden mit dem Boot hierher transportiert werden müssen. Nehmt ausreichend Bargeld mit, Automaten gibt es hier nicht. 

 

MEIN TIPP: Abschalten und einfach mal nichts tun außer die Natur zu genießen.

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