El Calafate

Lago Argentino (der Ausblick von unserem Balkon)
Lago Argentino (der Ausblick von unserem Balkon)
Bildquelle: google maps
Bildquelle: google maps

El Calafate ist eine kleine Stadt Argentiniens, am Lago Argentino gelegen. Der See ist so groß, dass ich beim Landeanflug kurz überlegen musste, ob die Stadt nicht doch am Ozean liegt. Ich habe minutenlang aus dem Fenster gesehen und nichts als türkisfarbenes Wasser unter uns entdecken können. Wirklich beeindruckend.

Neben der Nähe zum See, ist der "Los Glaciares National Park" ein weiterer Grund  warum die Kleinstadt so beliebt bei Touristen ist. In weniger als einer Autostunde kann man sich den Perito Moreno Gletscher am Fuße der Anden, aus nächster Nähe ansehen. 

Stadtzentrum El Calafate
Stadtzentrum El Calafate

In El Calafate leben circa 17.000 Menschen. Mit dem Bau des Flughafens am Stadtrand, ist der Tourismus explosionsartig angestiegen und damit heute die Einnahmequelle der Stadt. Entlang der Hauptstraße findet man  kleine und große Hotels, Restaurants und Souveniershops. Freilaufende Hunde prägen, wie auch in vielen anderen südamerikanischen Landstrichen das Stadtbild. 

Wir waren in einem kleinen, wunderschönen Hotel etwas außerhalb des Zentrums untergebracht (Hosteria Los Heilos). Von unserem Balkon hatten wir einen herrlichen Ausblick über den Lago Argentino. Jedoch dauerte es 45 Minuten, bis wir zu Fuß das Zentrum erreichten. Aus diesem Grund haben wir auch nicht viel vom eigentlichen "Stadtleben" mitbekommen und unsere Abendessen auf regionale Hörnchen mit Wurst und Käse beschränkt.

die regionale Küche genießen :-)
die regionale Küche genießen :-)

Unsere erste Unternehmung war eine Safari durch die Highlands von El Calafate am Nachmittag / Abend.  Das Land in dieser Region befindet sich ausschließlich in Privatbesitz. Es ist leider nicht möglich auf eigene Faust in diese abgelegenen Teile der Provinz zu fahren. Matteo unser Guide, holte uns mit südamerikanischer Pünktlichkeit, 30 Minuten zu spät am Hotel ab. Entgegen unserer Erwartungen waren wir nur zu sechst im Safari Jeep unterwegs. Eine wunderbarer Mix aus Frankreich, Iran, Italien, Chile und Deutschland. 

Auf unserem Weg sind wir gefühlt durch 3 Jahreszeiten gefahren. Das Wetter ist hier so wechselhaft und unvorhersehbar, dass man im Bezug auf Kleidung eigentlich immer eine Schlechtwetteralternative dabei haben muss. Die Safari hat ihren Namen nicht ohne Grund. Die "Straße" gestaltete sich sehr holprig - Marcus und ich wurden auf der Rückbank ordentlich durchgeschüttelt. Wir folgten ihr bergauf, bergab und sind wie bei einer Safari üblich der heimischen Fauna näher gekommen. Kühe hab ich hier mehr gesehen, als auf unseren bayrischen Wiesen, das erstaunte mich etwas. Wildpferde, Hasen, Schafe, Hunde und verschiedene Vogelarten sind hier ebenfalls beheimatet. Zu meinen Highlights gehörten allerdings die Guanakos und Choikes, die rechts und links am Wege standen bzw. Reißaus nahmen, sobald sie uns entdecken.

Highland Safari mit Patagonia Profunda
Highland Safari mit Patagonia Profunda
Wildpferde
Wildpferde
Guanakos
Guanakos

Manche von euch mögen denken, was findet sie nur an dieser öden Landschaft, wo nichts außer Gras zu sehen ist. Für mich ist es viel mehr als das. Die Berge, die Tiere, das Wetter - die Natur gibt mir soviel Ruhe und Entspannung. Ich könnte mich stundenlang hier draußen aufhalten.

 

Zum Aufwärmen gab es traditionellen Mate Tee. Ich konnte das nicht trinken, den Geschmack habe ich mit dem Geruch eines kalten Aschenbechers assoziiert. Für Marcus war es anscheinend in Ordnung. 

Mate Tee
Mate Tee

Gegen 19:00 Uhr haben wir an einer alten Hütte eine Pause eingelegt. Früher lebten hier die Besitzer oder vermieteten die Räumlichkeiten an Touristen, heute dient es zum gemütlichen Beisammensein für die Safari Kunden. Matteo schmiss den Kamin an und servierte Käse, Brot und Wein. Während die 5 gemütlich vor dem Feuer saßen, habe ich mich den Berg hinauf geschlichen, hinter Hügeln und Gras versteckt, um ein gutes Bild von den Guanakos zu bekommen. Die Lama ähnlichen Tierchen sind nicht besonders zutraulich und verschwinden beim noch so geringsten Geräusch. Bei unserem "Katz und Maus Spiel", habe ich mich prächtig amüsiert. Als ich Marcus in der Ferne meinen Namen rufen hörte war mir klar, dass ich die Zeit vergessen hatte und das Abendessen fertig war. Zur Hauptspeise wurde Reis mit Lamm zubereitet, zum Nachtisch erfreuten wir uns an einer leckeren Mouse au Chocolate. Es war ein wichtig gemütlicher Zwischenstop, wir tauschten uns über unsere Reisen und Erlebnisse aus, aßen, wärmten uns am Kaminfeuer und hatten einfach nur Spaß. Nachdem alles zusammengeräumt war, ging es zurück in die Stadt. 

 

MEIN TIPP: Die Safari 4 - 5 stündige Safari haben wir mit Patagonia Profunda vor Ort gebucht. Umgerechnet hat das Abenteuer 75 € pro Person gekostet, wobei der Pick Up am Hotel und das Abendessen inkludiert waren. Preis - Leistung stimmte hier in jedem Fall, ich kann den Ausflug nur empfehlen.

Unser Domizil für das Abendessen.
Unser Domizil für das Abendessen.

Ein weiterer lohnenswerter Ausflug in El Calafate, ist das Naturreservat - Laguna Nimez entlang der Promenade.

An einen Ort, wo man sich hinter Beobachtungsschutzwänden, Gras und Hütten zum Vögel beobachten zurückziehen kann, ist Marcus definitiv  mir zu Liebe mitgekommen.

 

MEIN TIPP (für Naturliebhaber und Vogelfreunde): Die Eintrittskarte gilt für die ganze Woche, ein Tagesticket gibt es für Touristen nicht. Falls ihr also länger in dem kleinen Städtchen bleiben wollt, dann solltet ihr sie gleich zu Beginn holen und könnt dann immer wieder kommen. Mit den Öffnungszeiten hat man es bei uns auch nicht so genau genommen, 20 Minuten später war dann jemand vor Ort. Einfach hinsetzen und schonmal die Aussicht genießen.

Entlang der Promenade findet man sehr viele Spielplätze und Sportgeräte.
Entlang der Promenade findet man sehr viele Spielplätze und Sportgeräte.

Es gibt hier ziemlich viele verschiedene Vogelarten zu sehen, die beliebtesten sind wohl die Flamingos. Es gibt verschiedene, kostenlose Stellen entlang der Promenade, an denen man sie beobachten kann. In der Masse haben wir sie allerdings nur im Naturreservat sehen können.

Wie ihr sehen könnt war ich komplett in meinem Element. Einige tripadvisor Besucher schreiben viele Vögel hätten wegen dem Flughafen und der Erweiterung der Stadt, das Gebiet vor einigen Jahren verlassen. Aus meiner Sicht, gab es hier sehr viel zu sehen. Nach 2 h mussten wir aufbrechen, da unser Flug nach Ushuaia am Nachmittag geplant war. Marcus hätte sicher auch nichts gegen einen 2h früher gehabt. :-)

Das Reservat und seine Anhöhen bieten zudem ein großartigen Ausblick auf den Lago Argentino.
Das Reservat und seine Anhöhen bieten zudem ein großartigen Ausblick auf den Lago Argentino.

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