Warum den langen Weg weit hoch in den Nordwesten der Insel machen, wenn es doch unzählige Wasserfälle auf ganz Island gibt? Ich kann euch sagen, diese Frage stellte sich das ein oder andere Mal, als wir stundenlang  im tiefsten Nirgendwo unterwegs waren. Aber seitdem ich das erste Mal ein Bild dieses beeindruckenden Wasserfalls gesehen hatte, war klar: "Da muss ich hin, egal wie weit das ist!"

Dynjandi - übersetzt der Donnernde - ist einer der schönsten Wasserfälle Islands. Oberhalb hat er eine Breite von 30 und unten 60m. Die Wassermassen stürzen über mehrere Stufen 100 m in die Tiefe. Wäre es nicht so nass und kalt an dieser Stelle, könnte ich stundenlang verweilen und dem Wasser beim Fallen zuhören. Es ist unfassbar schön.

Zuvor habe ich viele Bilder im Internet gesehen, die mich glauben ließen dass man direkt vor dem Wasserfall stehen kann. Meine Einschätzung nachdem ich selbst vor Ort war: "Es ist alles eine Frage der Perspektive."  :-) Man kommt sehr nah dran, aber mittig davor zu stehen, ist ohne sich in Gefahr zu begeben nicht möglich. Vom Spritzwasser auf der Linse mal ganz abgesehen. 

MEIN TIPP: Sobald ihr den Aussichtspunkt am Fuße des Dynjandi erreicht habt, werdet ihr nass. Und ich meine nicht Nieselregen nass, sondern Regendusche nass. Die Kamera mit hier hoch zu nehmen ist nicht sinnvoll und wenn es doch sein muss, dann auf jeden Fall mit Regenschutz oder eine wasserdichte Variante wie die GoPro. Wenn ihr oben länger verweilen möchtet und keine Badesachen dabei habt, empfehle ich Regenjacke und Regenhose! Es lohnt sich.

Unterhalb des großen Dynjandi Wasserfalls folgen noch fünf kleinere: der Hundafoss, der Göngufoss, der Háifoss, der Úðafoss und der Bæjarfoss. Hinter dem Göngufoss gibt es sogar einen Durchgang. Ein näherer Blick lohnt sich also. Der Weg entlang dieser Wasserfälle bis hinauf zum Dynjandi wird als  "Dynjandi Waterfall Trail" bezeichnet. Vom Parkplatz sind es circa 600m nach oben. Der Weg ist nur zum Teil befestigt. Ich empfehle festes Schuhwerk und Trittsicherheit.