Olympic Nationalpark

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 Im Spätsommer 2017 zog es uns erneut in die USA. Es ist ein wunderschönes Land - wir können einfach nicht anders als immer wieder zurückzukehren.

Am 28. August 2017 sind wir in Frankfurt/Main in den Flieger gestiegen. Das erste Zwischenziel nach 8h Flugreise war Chicago. Einen Direktflug nach Seattle gab es für uns nicht. Der Aufenthalt gestaltete sich sehr kurzweilig, da wir 1,5h am amerikanischen Zoll verbracht haben. Dank einer Verspätung beim Boarding und einem kurzen Sprit haben wir es aber noch rechtzeitig geschafft. Nach erneuten 4h Flugzeit sind wir endlich in Seattle gelandet. Wie wir bereits vermuteten blieb unser Gepäck in Chicago zurück. Wir hatten die Wahl zwischen: Das Gepäck in 2 Tagen nachsenden lassen oder in 4 h noch einmal zurück zum Flughafen zu kommen. Da frische Kleidung nach 24h unterwegs gar nicht so schlecht ist,  entscheiden wir uns für Option 2. In der Zwischenzeit haben wir einige Einkäufe erledigt und etwas gegessen. Irgendwie ist es bereits Tradition am ersten Tag in den USA beim Panda Express einzukehren.

Mit weiteren 2h Verspätung landete der heiß der ersehnte Flieger aus Chicago gegen 21 Uhr in Seattle. Wir konnten uns endlich auf den Weg nach Quinault machen. 140 Meilen lagen vor uns und wir waren bereits 30 h auf den Beinen. Kurz nach Mitternacht sind wir völlig übermüdet am Ziel angekommen. 

Blick aus unserem Zimmer im Forest Resort Village
Blick aus unserem Zimmer im Forest Resort Village

Was uns in der Nacht verborgen blieb, konnten wir am Morgen umso besser sehen. Von unserem Zimmer im Rain Forest Resort Village in Quinault hatten wir einen schönen Ausblick auf den See direkt vor unserer Terrasse. Wenige Sonnenstrahlen schoben sich am frühen Morgen durch die dicken Wolken. Die herrliche Ruhe, die reine Luft und der heiße Tee in der Hand - ab jetzt fühlte es sich wie Urlaub an. Mal abgesehen von der fiesen Erkältung die sich bei mir bereits am Vortag ankündigte. Im Bett zu bleiben ist in dieser wunderbaren Landschaft jedoch keine Option. Unsere Wanderpläne mussten einem ruhigen Alternativplan weichen. Unser erstes  Ziel - Ruby Beach - direkt am Pazifik. Die salzige Meeresluft soll ja bekanntlich heilende Wirkung haben.

Zum Ruby Beach nimmt man den "Pacific Coast Byway 101" in Richtung Port Angeles. Es gibt mehrere Strandabschnitte in Kalaloch bevor man weiter in Richtung Norden den Ruby Beach erreicht. Einer ist schöner als der andere und bietet eine fantastische Aussicht auf die Weite des Ozeans. Ruby Beach ist auf Grund der Felsformationen und des vielen Treibholzes sehr beliebt.  Aus dem Treibholz wurden kleine Verschläge gebaut in denen man Schutz vor Wind und Wetter findet. Unser Morgen war neblig, nass und kühl. Kein Strandwetter denkt ihr? Ich finde schon. Der Nebel gab dem Ort einen ganz besonderen Flair. Sicher, an schönen Tagen kann man hier traumhafte Sonnenuntergänge genießen, aber diese spooky Athmosphäre hat auch was.

My home is your home. In den zahlreichen Verschlägen aus Treibholz findet man Schutz vor Wind und Wetter.
My home is your home. In den zahlreichen Verschlägen aus Treibholz findet man Schutz vor Wind und Wetter.
Ein klein bisschen romantisch ist es auch.
Ein klein bisschen romantisch ist es auch.
Ruby Beach
Ruby Beach

Pünktlich zum Mittag sind wir in Forks angekommen. Forks wäre ein kleines, ruhiges Städchen auf der Olympic Peninsula (Halbinsel), gäbe es da nicht die Twilight Bücher. Der Roman hat nämlich genau hier seine Wurzeln - zumindest im Buch. Die Verfilmung wurde größtenteils nicht in Forks umgesetzt. Es gibt nur sehr wenige Dinge, wie das Sherriff Department oder das Haus von Bellas Vater, die wirklich hier zu finden sind. Trotzdem werden Touren angeboten und überall erinnern lustige Schilder an die Twilight Saga. „Hotel Forks – Edward Cullen dind`t sleep here.“  Wir haben weder Vampir noch Wolf gesehen. Dafür aber eine dringend benötigte Apotheke gefunden. 

Die letzte Station des Tages war eine kleine Wanderung im Hoh Rain Forest. Die Bäume und Moosgeflechte in diesem Wald waren der Grund weshalb der Olympic Nationalpark auf unserer Liste so weit oben stand. Die Luft ist unbeschreiblich klar, dürfte ich sie mit grün beschreiben würde ich es tun. Ein Traum für jeden Wald Fan. Unser Ziel wäre das 5 Meilen entfernte Five Mile Island entlang des Hoh River Trails gewesen. Leider mussten wir nach circa 2 Meilen und langer Pausen am Flussbett umkehren. Die Apotheke hat nicht geholfen.

Hoh Rain Forest
Hoh Rain Forest
Hoh River Trail - eine kurze Pause auf den warmen Steinen
Hoh River Trail - eine kurze Pause auf den warmen Steinen

Traurig aber wahr. Die 7 Meilen Wanderung auf den Colonel Bob (4492ft., 1369m), konnten wir am nächsten Morgen auch vergessen. Die Aussicht und der Trail werden als wunderschön beschrieben und eignen sich laut Karte sehr gut für eine Tageswanderung. Im Olympic Nationalpark kann man sehr viel wandern, aber die meisten Touren bzw. fantastischen Aussichtspunkte sind zu weit voneinander entfernt für eine Tagestour.  Man braucht für den Hin- und Rückweg 2 Tage oder mehr. Meine Enttäuschung konnte man mir ansehen. Seit drei Jahren träume ich von diesem Nationalpark und dann das. Ich hätte es mit dieser Erkältung auf keinen kleinen Hügel, geschweige denn Berg geschafft. Glücklicherweise habe ich einen humorvollen und grenzenlos optimistischen Ehemann, dem es immer gelingt die Gewitterwölkchen etwas beiseite zu schieben. #dankbar

Lake Cresent
Lake Cresent

 5:30 Uhr war klar wir fahren wieder in Richtung Forks und weiter zum Lake Cresent. Vom Campground Sol Duc waren es 0,8 Meilen zu den Sol Duc Wasserfällen und weitere 3 Meilen zum Deer Lake. Der langsame Aufstieg wurde mit Sonnenschein und einer wunderbaren Aussicht über den See belohnt. Die Blätter waren feucht vom Morgentau, das Wasser rann den Berg herab, überall roch es intesiv nach Bäumen, Farnen und Sträuchern. Neben uns die Eichhörnchen die genau wie wir frühstückten. Schade, das kein Foto dieser Welt dieses Gefühl für euch einfangen kann. 

Sol Duc Wasserfall
Sol Duc Wasserfall
Wanderweg entlang des Deer Lakes
Wanderweg entlang des Deer Lakes
Deer Lake
Deer Lake

Mit gemütlichen acht Meilen in den Beinen, viel frischer Luft in den Lungen und einem kurzen Abstecher am Lake Crescent, ging es weiter nach "La Push" - ein Reservat der Quileute Indianer. Hier findet ihr drei wunderschöne Strandabschnitte, ein verschlafenes Fischerdorf und viele kleine Souvenirläden und Restaurants. Der „first beach“ und  der kleine Hafen, in den die Fischer am späten Nachmittag einliefen, waren meine persönlichen Favoriten.  Alles war neblig, verregnet und kalt. Wir standen auf dem Schutzwall, beoachteten die Wellen die sich daran brachen und die Vögel die sich im Wind treiben ließen. Spooky und trotzdem schön.

Der kleine Hafen von La Push.
Der kleine Hafen von La Push.
Die kleinen Schiffe sind am Nachmittag in den Hafen von La Push eingelaufen.
Die kleinen Schiffe sind am Nachmittag in den Hafen von La Push eingelaufen.

Am nächsten Tag mussten wir den Olympic Nationalpark verlassen. Obwohl wir die eigentlichen Wanderpläne nicht umsetzen konnten und wir die Ausflüge deutlich langsamer angehen mussten, haben wir sehr viel von der Halbinsel gesehen. Dinge, die uns vielleicht sonst verborgen geblieben wären. Wer weiß wozu es gut war. Beim nächsten Mal gehts dann aber auf die Berge hinauf. #wirkommenwieder

 

Nun lagen fast 800 km vor uns. Das nächste Ziel auf unserer Reise nach Kanada hieß Sandpoint (USA / Idaho).

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