Ich packe meinen Rucksack und nehme mit...

Eigentlich gehe ich nie ohne meine Kamera auf Reisen. Neben den Eindrücken die ich in meinem Kopf abspeichere, finde ich es schön ein paar Bilder mit nach Hause zu nehmen, sie Jahre später noch einmal herauszuholen und in Erinnerungen zu schwelgen. 

Wenn ich meinen Rucksack für den großen Tag packe, gehe ich vorher in Gedanken folgende Fragen durch:

 

1. Wie sieht die Landschaft aus in der wir unterwegs sind?

2. Wird es viele Tiere geben, die ich fotografieren kann?

3. Wie lang oder / und beschwerlich wird der Weg sein?

4. Werde ich Nachtaufnahmen machen können? 

5. Benötige ich einen Ersatzakku, weitere SD Karten, Regenschutz etc.?

 

Das Kamera Equipment wiegt nämlich so einiges. Und ich versichere Euch, bei 40 Grad im Schatten und jedem weiteren Kilometer bergauf, wird der Rucksack schwerer und schwerer. Im Grad Canyon auf dem Bright Angel Trail, habe ich mich richtig verschätzt und viel zu viel Ausstattung mitgenommen. Die Hitze war so erdrückend und hat mich wirklich an meine Grenze gebracht. Unsere Rucksäcke waren reichlich gefüllt. Neben meiner Kameraausstattung,  befanden sich noch 6 l Wasser pro Person, Verpflegung und zusätzliche Kleidung darin. Auf dem Weg zum Colorado River morgens 6:00 Uhr habe ich noch fleißig fotografiert und die traumhafte Aussicht genossen. Auf dem Rückweg sind jedoch keine Bilder mehr hinzu gekommen. Ich wollte nur wieder oben ankommen. Dafür war mein lieber Mann so nett und hat meine Quälerei mit der GoPro dokumentiert. Großartig!

Geduld, gute Laune und immer schön warm halten...

Nicht nur die Hitze erfordert eine gewisse Vorbereitung. Auch bei eisiger Kälte benötigt man Überwindung um auf die beste Gelegenheit für ein einziges Foto zu warten. Die meisten meiner Freunde stauen über meine Nordlichtbilder und sage: "Da habt ihr aber Glück gehabt.". Mit dem Glück ist es allerdings so eine Sache. In Grönland mal so eben auf Nordlichter warten, klingt leichter als getan. 

 

1. Den richtigen Ort für die Beobachtung zu finden. (dunkel, wenig Touristen, im Hintergrund ein Berg o.ä.für den Kontrast)

2. Den Wetterbericht regelmäßig checken.

3. Den Aurora Forecast für die Region kennen.

4. Die Bereitschaft haben sich die Nächte um die Ohren zu schlagen um auf die beste Gelegenheit zu warten.

5. Die richtige Kleidung auswählen und vieles mehr.

 

 Nordlichter und den Sternenhimmel zu beobachten, ist eines der besten Dinge die man in der Nacht im hohen Norden machen kann - einfach magisch und unvergleichlich schön. Also warm anziehen, zusätzliche Kleidung mitnehmen, Tee und Kekse einpacken, denn die heben die Stimmung wenns ungemütlich wird und los gehts. Meine Kamera und ich haben oft stundenlang in der Kälte gewartet oder mehrmals den Ort zur Beobachtung in der Nacht gewechselt, nicht immer waren wir erfolgreich. Habt gute Laune und bringt viel Geduld mit - dann werdet ihr belohnt. Und falls doch nicht denkt immer daran, dass ihr wahrscheinlich einer der glücklichsten Menschen auf diesem Planeten seid, allein dadurch das ihr die Chance habt zu reisen und dort in der Kälte zu sitzen um auf Nordlichter zu warten. :-)

 

TIPPS: Ersatzakkus sind unvermeidbar! Sie entladen sich unheimlich schnell bei eisigen Temperaturen. Tragt sie nah am Körper, da ist die Chance hoch, dass sie länger halten. Zudem solltet ihr immer eine Taschenlampe dabei haben um euch den Weg zu leuchten. Verlasst euch nicht ausschließlich auf die Handy App o.ä., der Akku ist schneller runter als geplant.

 

Zur richtigen und warmen Kleidung gehören im Übrigen auch die Schuhe.  Ein guter Wanderschuh ist die Grundlage und dazu je nach Bedienungen, auf jeden Fall Spikes oder sogar Schneeschuhe. Ich sage das nicht nur zu eurem Schutz.

 

Wenn ihr fallt, fällt eure Kamera meist mit Euch. Im besten Fall fällt sie auf euch drauf und bleibt unversehrt. Im blödesten Fall liegt die Kamera unter euch oder  ihr findet sie am Fuße des Berges wieder. Nicht lachen, alles schon passiert. Von einem meiner Objektive durfte auch ich mich in Grönland auf dem Gletscher verabschieden. Einmal nicht aufgepasst, vom Wind erfasst und weggerutscht. Ich habe mich wahnsinnig geärgert. Nicht zu ändern.

Wenn du denkst du bist gut vorbereitet...

Wie bereits erwähnt, gehe ich eigentlich nie unvorbereitet aus dem Haus. Vor allem nicht mit einem klarem Auftrag und 3h Anfahrtsweg. Nur manchmal steckt der Kopf in den Wolken und man merkt erst viel zu spät, dass man was vergessen hat. So passiert in Germerode zur Mohnblüte.

Pünktlich zum Sonnenuntergang habe ich als erstes die Kamera in Position gebracht und das Objektiv scharf gestellt. Als der Zeitpunkt kam um fröhlich los zu fotografieren merkte ich, dass ich sämtliche SD Karten daheim vergessen hatte. Sie steckten noch im Kartenlesegerät. Und zu allem Ärger hatte mein Handy noch ganze 10% Akku. Man lernt nie aus...seit dem Zeitpunkt habe ich immer Ersatz in der Tasche.

 

TIPP: Den Ärger schnell vergessen, die Natur genießen und die Bilder im Gedächtnis abspeichern.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0