Ushuaia

Ushuaia gilt als die südlichste Stadt der Welt und ist gleichzeitig die Hauptstadt der argentinischen Provinz Feuerland. Die Einzigartigkeit von Flora und Fauna und die Nähe zum Feuerland Nationalpark machen Ushuaia zu etwas besonderem. Zudem ist sie Start- und Endpunkt sehr vieler Antarktis Expeditionen und damit ein Pflichtzwischenstopp für alle Reisende ins ewige Eis.

Zusammenfassend kann man schon sagen, dass Ushuaia vollständig auf Tourismus ausgelegt ist. Hotels, Tagentourenanbieter, Expeditions- und Kreuzschifffahrt, Restaurants, Souvenirshops  und vieles mehr findet man entlang der Hauptstraßen. 

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Als Unterkunft haben wir ein kleines Gasthaus / Hotel in der Nähe der Promenade gewählt (Patagonia Jarké) Obwohl es von außen nicht so aussah, waren wir von dem hübsch eingerichtetem Haus, dem netten Personal und dem vergleichsweise sehr guten Frühstück positiv überrascht. Als preiswerte Alternative zu den großen Hotels auf jeden Fall empfehlenswert. Denn Ushuaia gilt nicht nur als südlichste, sondern auch als teuerste Stadt Südamerikas. Grund dafür ist, dass die meisten Waren wegen der Abgeschiedenheit der Provinz per Schiff oder Flugzeug importiert werden müssen. Das hat natürlich seinen Preis.

 

MEIN TIPP: In Ushuaia kann man in den meisten Geschäften mit Euro, Dollar, chilenischem oder argentinischem Peso zahlen. Es ist demzufolge nicht zwingend notwendig Bargeld in argentinische Peso zu tauschen. Falls ihr Euch für die Zahlung mit Kreditkarte entscheidet, solltet ihr vorher unbedingt nach den Gebühren fragen, die sind zum Teil unverschämt hoch.

 

der Sightseeing Bus von Ushuaia
der Sightseeing Bus von Ushuaia

Auch wir sind nach Ushuaia gekommen um aufs Schiff zu gehen, allerdings in Richtung Norden. Die Stella Australis Expedition führte uns zuerst zum Kap Horn und anschließend durch die wunderschönen Kanäle des Feuerlandes. Bis zum Boarding blieben uns jedoch ein paar Stunden um die Umgebung zu erkunden. Wir hatten die Wahl zwischen einem Besuch im Feuerland Nationalpark, verschiedenen Bootsausflügen zur Sichtung von Pinguinen, Seelöwen und Co, einer Sightseeingtour mit dem Bus, oder einer Wanderung zum Martial Gletscher. Ratet mal wofür wir uns entschieden haben?

Fin del mundo - das Ende der Welt
Fin del mundo - das Ende der Welt
Die Berge liegen im Nebel und der Gletscher versteckt sich hinter ihnen, aber man kann den Weg erahnen.
Die Berge liegen im Nebel und der Gletscher versteckt sich hinter ihnen, aber man kann den Weg erahnen.

Das obere Bild zeigt euch die Berge Ushuaias. Auf der Bildmitte seht ihr das Ende einer kleinen Siedlung oberhalb der Stadt. Das ist so ziemlich genau der Weg, der euch zum Gletscher bringt. Von hier oben hat man einen wunderbaren Blick über die Stadt und die Bucht. Es lohnt sich an sonnigen Tagen nach oben zu gehen. Die Ausschilderung fällt eher spartanisch aus und die ersten 7km bis zum Einstieg in den Wanderweg führen meist an der Hauptstraße entlang. Im Hotel empfahl man uns, die Strecke mit dem Taxi zurück zulegen, da wir aber kaum noch Bargeld hatten und die Stadt sehen wollten, sind wir letztendlich alles gelaufen.

Die Betonstraße ist gleichzeitig der Wanderweg zum Skilift.
Die Betonstraße ist gleichzeitig der Wanderweg zum Skilift.
Ein kleiner Souvenirladen und das Teehaus gegenüber vom Skilift. Die Stämme der umliegenden Bäume, werden mit viel Liebe eingekleidet.
Ein kleiner Souvenirladen und das Teehaus gegenüber vom Skilift. Die Stämme der umliegenden Bäume, werden mit viel Liebe eingekleidet.

Der eigentliche Wanderweg begann am Skilift, beide verlaufen parallel zu einander. Um zum Gletscher zu gelangen kann man auch direkt auf der Skipiste nach oben laufen, wir fanden den Weg durch den Wald und am Fluss entlang, jedoch etwas gemütlicher. Es regnete, schneite und stürmte  an diesem Tag ununterbrochen. Mein Stimmungsbarometer sank mit jedem Hagelkorn was auf meiner Nase landete. Obwohl  klar war, dass wir auf Grund des Wetters oben kaum was sehen werden, stieg Marcus unbeirrt hinauf und ich folgte ihm zähneknirschend. Auf den Bilder kann man erahnen wie schön es bei Sonnenschein sein kann.

Aussicht von oben
Aussicht von oben
Aussicht auf den Gletscher
Aussicht auf den Gletscher

Um uns etwas zu trocknen und aufzuwärmen, haben wir auf dem Rückweg einen kleinen Stop im Café am Skilift eingelegt. Unsere komplettes Bargeld ist hier für  je ein Getränk, eine kleine Pizza und ein Sandwich drauf gegangen. Marcus und ich hatten das Café grad verlassen, drehten uns ein letztes Mal um und sahen, dass die zwei Mädels die neben uns saßen, sich über unsere Pizzareste her machten. Ich meine, es ist gut das die Lebensmittel nicht entsorgt werden müssen, aber ein wenig befremdlich war das schon. Zumal die beiden selber eine Bestellung aufgegeben hatten. Das hat auf jeden Fall für lustige Gespräche auf dem Rückweg gesorgt.

Der Rückweg durch den Wald.
Der Rückweg durch den Wald.

Apropos Rückweg, diesmal folgten wir  den mehr oder weniger regelmäßigen gelben Wegmarkierungen, die wir am Waldesrand entdeckt hatten. Wir wollten nicht wieder an der Straße entlang laufen und dachten uns, es geht bergab und grob in Richtung Stadt, was soll schon schief gehen. Eine Stunde später befanden wir uns auf einer Art Schrottplatz. Zum Verständnis, der Weg endete genau dort, alles war verlassen, es gab keine Zäune, Türen oder irgendetwas,  was auf Privatbesitz hingewiesen hätte. Wir suchten auf dem Grundstück nach dem weiterführenden Weg, als plötzlich ein fieser großer Hund mit fletschenden Zähnen und angelegten Ohren auf mich zu gerannt kam. Mir rutschte das Herz in die Hose und weiß nicht was passiert wäre, wenn ich allein gewesen wäre. Marcus konnte den Hund glücklicherweise von mir ablenken, sodass ich mich ruhig zurückziehen konnte, ohne ihn aus den Augen zu lassen. Die Minuten kamen mir vor wie Stunden und ich war froh, als er uns nicht mehr folgte. Auf dem Weg zurück entdeckte Marcus dann tatsächlich einen kleinen gelben Punkt, der den richtigen Abzweig anzeigte. Das hatten wir vorher nicht gesehen. Wieder in der Stadt angekommen, saß der Schock immer noch tief und ich machte um die vielen freilaufenden, eigentlich friedlichen Hunde, einen ganz großen Bogen. Das war eine Wanderung die ich so schnell nicht vergessen werde.

Dauer: 6,5 h

Distanz: 17 - 18  km

Freilaufende Hunde gibt es in Ushuaia überall. Vor der Touristeninformation hat es sich dieses niedliche Exemplar gemütlich gemacht.
Freilaufende Hunde gibt es in Ushuaia überall. Vor der Touristeninformation hat es sich dieses niedliche Exemplar gemütlich gemacht.

Ushuaia - wir sehen uns ganz bestimmt wieder. Ich kenne noch kein Datum, aber ich weiß mit Sicherheit, beim nächsten Mal verlasse ich dich in Richtung Süden. #antarktisichkomme

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